Nichts für die zarte Haut…

Hier noch schnell ein Duschgel, dort eine Gesichtscreme, ein schönes Stück Seife oder ein besonderes Peeling? Sobald Weihnachten näher rückt, stehen Pflegeprodukte bei der Geschenkejagd besonders hoch im Kurs. Doch Vorsicht: hinter dem Glanz und Glitzer der Kosmetikindustrie verbergen sich Inhaltsstoffe, mit denen uns nach der Bescherung schnell das Lachen vergeht:

Palmöl

An Palmöl kommen heutzutage nur wenige Produkte vorbei. Laut WWF enthält jedes zweite Supermarktprodukt Palmöl. Gerade Deutschland gehört mit jährlich ca. 1,8 Millionen Tonnen zu den

Quelle: Creative Commons, Palmölfrüchte nach der Ernte.

größten Palmöl-Verbrauchern Europas. Aus den Früchten der Ölpalme gewonnen wird das Palmöl oder Palmfett fernab der Importländer angebaut, nämlich vor allem in Indonesien und Malaysia.

Die weltweite Palmölnachfrage ist so explosionsartig gestiegen, dass die Größe des bereits für Palmöl gerodeten Landes der Größe Neuseelands gleichkommt. Damit nicht noch mehr Quadratkilometer des artenreichen Regenwaldes den riesigen Palmplantagen weichen müssen, könnt ihr beim Kauf eures Pflegepräsents einmal mehr auf die Inhaltsstoffe schauen. Zwar muss seit der EU-Richtlinie vom Dezember 2014 (EU-Regulation No. 1169/2011) Palmfett auf Lebensmitteln angegeben werden, für Kosmetika gilt diese Deklarationspflicht allerdings noch nicht. Die Plattform Footprint bietet eine ausführliche Liste mit allen chemischen Namen, unter denen Palmöl auftauchen kann.

Mikroplastik

Sie sind kleiner als fünf Millimeter, fest, unlöslich und machen auch vor unseren Poren keinen Halt. Diese kleinsten Plastikteilchen auch Mikroplastik genannt, finden sich gerne in Kosmetika und anderen Pflegeprodukten wieder und geraten über den Abfluss direkt ins Meer (wie genau zeigt dieses Video).

Und woher weiß ich, ob das Pflegeprodukt, mit dem ich liebäugele tatsächlich Mikroplastik enthält?

Um dem Mikroplastik auf die Spuren zu kommen, braucht es keinen Chemie- Crashkurs. Greenpeace hilft mit einer Checkliste beim Lesen des Kleingedruckten und der BUND Einkaufsratgeber nennt schwarze Schafe gleich beim Namen. Dabei fällt vor allem auf, dass selbst teure Marken keine mikroplastikfreien Produkte garantieren. Ein Ausflug in den Bioladen oder in die sogenannten Unverpackt-Läden kann bei der Suche nach alternativen Pflegeprodukten schon helfen. In letzteren befinden sich von festen Shampoos und Deosteinen, über Seifen zum Abfüllen und Zahnpastatabletten zahlreiche Produkte, die ganz ohne Plastikverpackungen auskommen. Wer der Kosmetikindustrie gar nicht erst traut, kann sich Seife, Bodylotion und Co. natürlich gleich selbst herstellen und dabei auf regionale und biologische Produkte achten. Ein paar Rezepte, die auch ohne Mikroplastik und Palmöl auskommen, haben wir für euch zusammengestellt:

Kaffeepeeling

Quelle: https://www.flickr.com/ Urheber: Steven Depolo

Einige Esslöffel Kaffeesatz

Olivenöl

Beide Zutaten so miteinander vermischen, dass das Ganze eine körnige Konsistenz annimmt. Am besten unter der Dusche damit einreiben und anschließend abspülen! In ein altes Weck- oder Schraubglas gefüllt lässt sich das Peeling sogar aufbewahren und verschenken.

 

Bodybutter

100g Kokosöl

50g Kakaobutter

50g Mandelöl

Optional: Ein ätherisches Öl eurer Wahl

Kokosöl, Kakaobutter und Mandelöl werden zunächst in einem Wasserbad geschmolzen und zu einer homogenen Masse verrührt. Anschließend solltet ihr die Mischung so lange in den Kühlschrank stellen, bis sie beginnt hart zu werden. Dann schlagt ihr die Masse mit dem Rührgerät auf und gebt einige Tropfen der gewünschten Duftnote dazu. Eure Bodybutter erhält eine cremige bis sahnige Konsistenz und lässt sich in einem Schraubglas mehrere Monate aufbewahren.

Inspiriert von:

https://kreativfieber.de/diy-bodybutter/

 

Deocreme

50g Kokosöl

30g Natron

20g Kartoffel- oder Maisstärke

5g Bienenwachs

Ein paar Tropfen ätherisches Öl (z.B. Lavendelöl)

Alle Zutaten in einem Wasserbad langsam erhitzen und ein wenig Umrühren. Danach sollte die Masse einige Stunden im Kühlschrank abkühlen, bevor die Deocreme zum Einsatz kommen kann. Am besten in ein kleines, wiederverschließbares Gefäß abfüllen.

Quellen

  1. Greenpeace Report Mikrokunststoffe und Plastikkosmetik
  2. EU-Regulation No 1169/2011
  3. Rettet den Regenwald e. V. – Palmöl
  4. WWF – Palmöl