Ausgekohlt? Leise rieselt der Ökostrom.

 

Es ist Heiligabend und die Zeit steht still, nicht aber der Stromzähler:  Die Lichterketten brennen auf Hochtouren, der Ofen gart stundenlang die Weihnachtsgans und  aus der Musikanlage tönt Weihnachtsmusik. Hierbei ist längst nicht alles Ökostrom, was aus der Leitung kommt. 2017 betrug der Ökostromanteil beim deutschen Strommix 36 Prozent (BMWI). Die Klimaschutzzeiele der Bundesregierung sehen hingegen vor, bis 2030 den Anteil auf 65% zu erhöhen. Von Anteilen ist deshalb die Rede, da aus unserer Leitung nicht nur Strom, der aus erneuerbaren Energien gewonnen wurde, fließt. Einmal in das zentrale Versorgungsnetz eingespeist, lässt sich die Produktionsart des Stroms nicht mehr auseinanderhalten. Problematisch ist bei Ökostrom außerdem, dass es keine einheitliche und geschützte Definition gibt. Ökostrom kann somit auch bedeuten, dass der Strom im Ausland produziert wurde oder auch in andere Energieträger investiert wird. Nicht zuletzt bieten konventionelle Stromanbieter häufig Ökostromtarife an, damit läuft man allerdings Gefahr deren Kohlekraftwerke gleich mitzufinanzieren. Daher empfiehlt es sich auf reine Ökostromlieferanten umzusteigen, die teilweise genossenschaftlich organisiert sind oder soziale Projekte unterstützen (z.B. Die Bürgerwerke oder EWS Schönau).  Darüber hinaus engagieren sich politische Bündnisse wie Ende Gelände oder Fossil Free, für einen schnelleren Ausstieg aus fossilen Energieträgern. Sie organisieren Workshops, Aktionen und Demonstrationen und sind in vielen Städten vertreten.

 

Zum Weiterlesen:

https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/376/publikationen/texte_04_2014_marktanalyse_oekostrom_0.pdf

https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Dossier/erneuerbare-energien.html

https://www.deutschlandfunk.de/kohlekommission-sucht-ausstiegsplan-klima-kohle-kapital.724.de.html?dram:article_id=430348