Lese-Tipp: Utopien für Realisten von Rutger Bregman

Rutger Bregman schafft mit seinem Buch „Utopien für Realisten“ ein hoffnungsfrohes Plädoyer, welches den Krisendiagnosen unserer Zeit konkrete Ideen für eine bessere Gesellschaft entgegenstellt. Für genug Diskussionsstoff beim Adventskaffee ist somit gesorgt.  

Auf knapp 300 Seiten beschreibt der Historiker anschaulich wie utopische Vorstellungen neue Möglichkeiten aufzeigen und führt uns somit die Veränderlichkeit der Welt vor Augen. Dabei beschränkt sich „Utopien für Realisten“ keinesfalls auf einen Aufruf für mehr Mut zu neuen Ideen. Bregman führt konkrete Beispiele an, die für manche utopisch wirken mögen und beschreibt faktenbasiert wie sie Realität werden können – etwa ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle oder die Öffnung nationalstaatlicher Grenzen.

Viele historische Referenzen veranschaulichen dabei die These von der Relevanz utopischer Vorstellungen und ihre Realisierbarkeit. So zeigt Bregman auf inwiefern zunächst als „utopisch“ erklärte Ideen, wie das universelle Wahlrecht, sich in vielen Gesellschaften etabliert haben. Oder wie alternativlos erscheinende Strukturen, etwa die neoliberale Ausrichtung der Wirtschaft, oftmals erst vor wenigen Jahrzehnten historisch gewachsen und somit keinesfalls unveränderlich und unumgänglich sind.

Rutger Bregman (2017). Utopien für Realisten. Die Zeit ist reif für die 15-Stunden-Woche, offene Grenzen und das bedingungslose Grundeinkommen. Hamburg: Rowohlt.