(Agrar)Ökologie

Die Agrarökologie ist sowohl eine kritische Wissenschaft, wie eine soziale landwirtschaftliche Praxis und gleichzeitig auch eine politische Bewegung. Alle drei Elemente beschäftigen sich mit ökologischen Ansätzen zur Lösung bäuerlicher Fragestellungen. Die Agrarökologie bildet die Schnittstelle der verschiedenen Wissensformen, um soziale, politische, organisatorische, kulturelle und ökologische Prozesse zu verstehen, zu untersuchen und (gegebenenfalls) darin zu intervenieren. Sie unterscheidet sich daher deutlich vom dominanten Modell der Landwirtschaft und auch vom Biolandbau. Wie die ökologische Landwirtschaft bezieht sie sich auf das Prinzip des biologisch wirtschaftenden Betriebes als Organismus, in dem alle Komponenten aufeinander wirken und ein zusammenhängendes, selbstregulierendes und stabiles Ganzesschaffen. Doch die Agrarökologie geht weiter, wenn sie betont, dass ihre Praxis durch Biodiversität, Resilienz, Energieeffizienz sowie soziale Gerechtigkeit geprägt ist und somit die produktive Basis des Konzeptes der Ernährungssouveränität darstellt“ (Severin Halder 2018: Gemeinsam die Hände dreckig machen. Transcript. S. 128f).