Weihnachten lässt Kinderaugen leuchten: der bunt geschmückte Tannenbaum, warmes Kerzenlicht und natürlich der Weihnachtsmann, der die Geschenke bringt. Die kindliche Freude über Geschenke steckt auch ihre Eltern an. Dennoch sind die Weihnachtsgaben jedes Jahr aufs Neue eine Herausforderung. Nicht nur, weil Mutter oder Vater heimlich alles besorgen und die Päckchen dann zu Hause verstecken müssen, sondern auch, weil der eine oder andere Kinderwunsch den elterlichen Idealen widerspricht.
Diverse Internetseiten und Ratgeber stehen Eltern zur Seite um ein möglichst faires, ökologisch-nachhaltiges Weihnachtsfest zu gestalten. Empfehlungen reichen vom Verschenken von gebrauchten Spielsachen oder mindestens solchen mit fair trade– oder Ökosiegeln über strategische Ratschläge zum Beispiel zu Zahl oder Umfang oder pädagogischem Nutzen der Geschenke bis hin zu Aufträgen an die Erziehungsberechtigten, die Geschenke am besten selber zu basteln. Die Liste der Ratschläge ist ebenso lang wie die Auflistung alternativer Geschenke aus nachwachsenden Rohstoffen.
Doch Kinder haben eigene Wünsche, die die Umsetzung solcher Tipps erschweren. Oft ersehnen sich die Kleinen ein ganz bestimmtes Spielzeug, schließlich hat der beste Freund oder die beste Freundin das auch! Befreundete Eltern, die naturbelassenes Holzspielzeug toll finden, mussten feststellen, dass der Sohn aber vor allem von buntem Plastikspielzeug begeistert war. Und auch der Wunsch, die Kinder nicht mit Spielzeug zu überhäufen, kann zur Herausforderung werden, wenn man gemeinsam an einem Tauschschrank oder Flohmarkt vorbeikommt. Hier haben sich viele Mütter und Väter schon gewundert, was ihr Kind alles an „Schätzen“ nach Hause schleppen kann.
Vor diesem Hintergrund wird die Geschenkefrage schnell eine besondere Herausforderung für Familien. Da bleibt nur, erst einmal durchzuatmen, und sicherlich nicht zu versuchen, alle guten Ratschläge zu befolgen. Eine perfekte Lösung für nachhaltige Weihnachtsgeschenke für Kinder gibt es nicht.
Aber es gibt vielleicht ein paar Ansätze und Ideen, die besonders wichtig sind. Ganz vorne dabei, und gleichzeitig gerade in der oft so hektischen Adventszeit vielleicht besonders schwierig umzusetzen: sich Zeit zu nehmen. Zeit, um mit den Kindern über Sinn und Unsinn von Geschenken und Geschenkebergen zu reden, Zeit für die sorgsame Auswahl der Wünsche und Geschenke, Zeit sich gemeinsam mit (christlichen) Werten zu beschäftigen, die für die Advents- und Weihnachtszeit zentral sind. Auch kann man als Familie gemeinsam zu einer „Weihnachten im Schuhkarton“-Aktion oder ähnlichem beitragen, um den Kindern noch mal eine andere Perspektive auf das weihnachtliche Schenken zu ermöglichen. Zeit kann natürlich auch zum Geschenk selbst werden, zum Beispiel in der Form eines Gutscheins für einen gemeinsamen Ausflug oder ein gemeinsames Bastelprojekt. Es lohnt sich sicherlich, trotz aller Herausforderungen, ein paar solche grundsätzliche Überlegungen anzustellen.